Eine junge Mutter erzählt

Ich habe Lisa im August 2009 beim Spazierengehen getroffen und wir sind ins Gespräch gekommen. Ich habe ihr erzählt, dass ich schwanger bin. Sie sagte mir, dass sie Doula wäre und mich gerne bei meiner Geburt begleiten würde. Sie gab mir ihre Nummer. Einige Tage später habe ich mich bei ihr gemeldet und wir haben uns einen Termin für unser Erstgespräch ausgemacht.
Beim ersten Treffen hat sie mir erklärt, was eigentlich „Doula“ bedeutet und was sie bei einer Geburtsbegleitung macht. Beim zweiten Treffen hat sie dann Geburtskärtchen mitgenommen und die hab ich aufgelegt. Dabei ist es um meinen Geburtsplan gegangen, was und wie ich bei meiner Geburt alles haben will, wie sie verlaufen sollte, sofern es möglich ist! Dann haben wir daraus einen mehrseitigen Text geschrieben, in dem es unter anderem darum ging, wen ich bei der Geburt dabei haben will, was die Aufgaben der Doula sein werden, zB. dass sie mir einen Plazentacocktail machen soll, einen Plazentaabdruck für meine Tochter, aber auch dass sie mich im Bedarfsfall an meine Geburtspläne erinnert, wenn ich nicht mehr weiß, was ich eigentlich wollte. Am Besten daran fand ich, dass Lisa mich nicht nur bei der Geburt betreut hat, sondern auch, dass sie mich wie eine Freundin bei allem unterstützt hat, auch privat. Bei der Geburtsbegleitung selber fand ich ganz toll, dass sie immer, wenn ich etwas brauchte oder wollte, das auch getan hat, egal ob es darum ging etwas zum Trinken zu holen, mir gut zuzureden, das Radio einzuschalten oder Videos mit verschiedenen Geburten anzuschauen.
Sie hat mich auch seelisch sehr unterstützt. Ich hatte einen frühzeitigen Blasensprung. Mir ist am Sonntag, 8.11.09 um 7:30 die Blase geplatzt und ich hab Lisa sofort angerufen, da sie in Graz bei einer Fortbildung war. Ich war um 8:40 Uhr im Krankenhaus. Lisa ist dort um etwa 10:30 angekommen. Ich habe einen Dunstwickel mit wehenfördernden Ölen bekommen, da ich noch keine Wehen hatte, der aber leider nicht gewirkt hat. Etwa alle zwei Stunden musste ich zur CTG-Kontrolle. Die Zeit dazwischen haben wir uns mit Spazierengehen und Besuchen in der Cafeteria vertrieben.
Da nichts Natürliches gewirkt hat, hat der Oberarzt beschlossen, dass ich erst am nächsten Tag wieder wehenfördernde Mittel bekommen sollte. Nach Absprache mit der Hebamme durfte Lisa im Väterzimmer übernachten. Am nächsten Tag um 8 Uhr stand das erste CTG am Programm und danach bekam ich gleich mein erstes Zäpfchen! Zu Mittag dann die nächste Kontrolle, aber es hat noch nicht geholfen. Die Hebamme meinte, dass ich um 15 Uhr noch ein Zäpfchen bekommen werde, was aber dann nicht der Fall war, weil der Oberarzt eine OP hatte! Also warteten wir auf den nächsten Tag! Ich war schon sehr verzweifelt und habe schon daran gedacht einen Kaiserschnitt machen zu lassen, aber davon hat mir die Hebamme abgeraten. Lisa redete mir gut zu: „Deine Tochter wird schon wissen, wann sie auf die Welt kommen soll.“ Dann plötzlich um 3:20 in der Früh bekam ich regelmäßig alle 10 Minuten Wehen und ich ging mit dem Kindsvater zum CTG. Auch er durfte im KH übernachten. Nach 1,5 Stunden am CTG, durfte ich Frühstücken gehen. Bei der Visite bekam ich dann das zweite Zäpfchen.
Danach sind wir alle wieder spazieren gegangen und auch in das Cafè. Auf einmal kamen die Wehen alle 8 Minuten und wir machten uns auf den Weg zur Station. Am Weg dorthin hatte ich eine sehr starke Wehe und ich habe mich an Lisa festgehalten. Ich legte mich in mein Bett. Nach ca. 20 Minuten wurde mir sehr schlecht und ich habe einige Male erbrochen. Lisa hat meinen Mund abgewischt und mir meinen Bauch massiert. Ich wurde dann auf meinen Wunsch hin mit dem Bett ins Kreiszimmer gebracht. Da nur eine Bezugsperson bei mir sein durfte, haben wir uns entschlossen, dass sich Lisa, meine Mutter und der werdende Papa abwechseln werden. Um 11:30 wurden die Wehen stärker. Bis um 13:30 habe ich sie ausgehalten. Dann habe ich die Hebamme um eine PDA gebeten, die dann vom Anästhesisten durchgeführt wurde. Der war so nett zu mir, dass ich den Stich kaum bemerkt habe.
Ich habe danach versucht zu schlafen und zum Glück ist es auch gegangen. Es war immer jemand bei mir und hat mir die Hand gehalten. Lisa massierte meinen Rücken. Nach einiger Zeit habe ich dann die Wehenmittelinfusion bekommen, damit sich der Muttermund öffnet. Der war zu dieser Zeit erst 4 cm geöffnet. Um 16 Uhr wurde die PDA zurück gestellt, sodass ich wieder langsam mit der Wehe mitatmen konnte. Dabei hat mich Lisa sehr unterstützt. Sie atmete mit mir mit und hielt mich fest.
Dann war es so weit! Um 17:40 haben die Presswehen angefangen und mit zwei lauten Schreien hatte ich es geschafft! Um 18:07 erblickte unsere Tochter das Licht der Welt. Sie hat sofort die Augen geöffnet und sich gleich umgeschaut. Ich bekam sie sofort auf meinen Körper gelegt und ihr Papa durfte die Nabelschnur durchtrennen. Da sie sehr an ihrem Zeigefinger genuckelt hat, habe ich sie angelegt und es hat alles gleich funktioniert. Lisa hat mir wie vereinbart einen Plazentacocktail mit Johannisbeersaft gemacht, der sehr gut war. Dazu wurde ein kleines Stück der Plazenta mit dem Saft püriert. Lisa hat ihn mir mit einem Strohhalm gereicht und ich trank ihn auf einen Zug aus! Mit dem Rest der Plazenta hat Lisa vier Plazentaabdrücke gemacht und der frischgebackene Papa hat gespannt zugesehen. Als Lisa ihn gefragt hat, ob er auch einen Abdruck machen will, hat er begeistert gegrinst und auch einen Abdruck gemacht. Daraus sind mehrere schöne Bilder entstanden, die wie Bäume aussehen. Ich werde das beste Bild für meine Tochter aufheben. Als die beiden fertig waren, wurde noch fleißig fotografiert, so wie ich es wollte. Es war eine perfekte Geburt, da Lisa uns beide unterstützt hat! Alleine hätte ich es nicht durchgestanden!
Ich bin Lisa sehr dankbar, dass sie in dieser wichtigen Zeit immer für mich da war!
Ich würde jeder schwangeren Frau empfehlen, sich von einer Doula begleiten zu lassen!
Lg Sara W.